First time Großglockner: Impressionen

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Ich habe mich irgendwie immer gefragt, „Was daran so besonders ist einen Berg hochzufahren.“ Wer quält sich schon freiwillig da hoch? Wieso tut man sich das überhaupt an? Diese Fragen stelle ich mir nach dem heutigen Tag nicht mehr. Als „nicht-Radfahrer“ kann man sich das womöglich nicht vorstellen, dass es tatsächlich Spaß macht, so einen Berg zu erklimmen! Es ist eine Qual, ja, aber eine schöne Qual.

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Impressionen

Wenn man oben auf 2400 Höhenmetern ankommt, vom Rad steigt und diesem Massiv entgegenblickt, dass man gerade erzwungen hat, ist man irrsinnig stolz. Ich hätte es nicht zugeben wollen, aber es hat mich in dem Moment schon ordentlich berührt. Es kommt irgendwie alles in einem hoch. Vor allem wenn der Freund neben dir steht und sich so mit dir freut, neben dir fährt und dich dauernd aufs neue motiviert. Das macht richtig stolz und glücklich in dem Moment. Mitbekommen habe ich von all dem rundherum irgendwie kaum etwas.

Die Menschen tummeln sich oben um ein Foto an der Spitze zu erhaschen. Viele Autofahrer und Motorradfahrer, darunter natürlich auch Radfahrer. Während man den Berg erklimmt hupen einen die Autos an und feuern dich mit klatschenden Händen an. Ich weiß nicht ob sie das bei jedem Radfahrer getan haben (dann wäre die Hupe im Dauereinsatz gewesen) oder nur bei mir, weil ich mich so abkämpfen musste.

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Der Großglockner

Für radverrückte Österreicher ist es wohl DER BERG den man mal gefahren haben muss. Viele kennen den Großglockner nur vom Auto aus, ich gehörte da nie dazu, ich kann nur sagen, dass ich ihn vom Rad aus bezwungen habe.

Unsere Vorbereitung?

Eine richtige Trainings-Vorbereitung meinerseits gab es irgendwie nicht. In letzter Zeit hatte ich kaum Motivation große Ausfahrten in Anspruch zu nehmen. Meiner Meinung nach, konnte das ja nicht so schlimm werden. Ich konnte stehen bleiben, wann immer mir danach war – immerhin wollte ich keinen Zeitrekord aufstellen, sondern mein persönliches Ziel – auf dem Rad den Glockner hoch zu fahren – erreichen. Gemeinsam mit Andy checkte ich also täglich die Wetterprognosen für Salzburg und Kärnten. Bergfex sei dank – die Wettervorhersagen sahen gut aus. Noch schnell spontan das Hotelzimmer gebucht und schon machten wir uns auf den Weg ins Salzburgerland.

Andy war irgendwie nervöser als ich. Ich denke, das war deshalb, weil ich mich eigentlich kaum damit außeinander gesetzt hatte, was der Großglockner in Zahlen tatsächlich bedeutete. Jetzt weiß ich es. auf 20 Kilometern (Start von Fusch) gut 1600 Höhenmeter zurückzulegen mit einer durchschnittlichen Steigung von 12%. Im Nachhinein betrachtet, ist es doch ganz gut manchmal unwissender zu sein als zu voreingenommen!

Der Tag der Tage

In unserer Pension fragten wir zur Sicherheit noch Anita, ob sie denkt, dass das Wetter heute passend wäre für eine Auffahrt auf den Glockner. Sie gab das finale OK und so schmissen wir uns in unsere Radlerpanier.
Von Fusch aus ging es immer leicht bergauf. Teilweise hatte es schon 9-11%, aber das war machbar. Andy hatte mich vorgewarnt, dass es nach der Mautstelle etwas knackiger werden würde. Meine Beine waren ziemlich fit und ich dachte, mich bringt nichts aus der Ruhe. Nach der Mautstelle ging es dann wieder steil bergauf. Auf den ersten Blick sah das Ganze eigentlich ganz harmlos aus, doch das Garmin sprach eine andere Sprache. Nach den ersten Tritten kraxelte die Prozentzahl von 9% weiter auf 11% und wieder weiter auf 13%. Ich dachte mir nur – biiiiiiiiitte bleib stehen – kein Prozenstückchen weiter! Doch erst bei 15% pendelte sich das Garmin ein.

Heilige Mutter Gottes. Ich kämpfe. Mir ran der Schweiß von der Stirn runter aufs Kinn, zum Helmriemen und dort tropfte alle paar Sekunden ein dicker Tropfen Schweiß auf meinen weißen Rennradrahmen. In meinem Kopf spielte sich schon jetzt ab – das schaff ich nicht – wia sui is deis dadretn? Oftmals schaltete sich mein Garmin aus, weil ich unter 5km/h drauf hatte. Dann fielen die Prozentanzeigen aus und ich fing an mit meinem Radcomputer zu reden. „Hallo – ich stehe nicht, ich fahr nur so langsam.“ haha
Es wollte auch nicht flacher werden – mir kam diese Stelle wirklich ewig vor – und die Prozent wollten einfach nicht nach unten sinken. Irgendwann meinte Andy hinter mir „na endlich – die erste Kehre!“. Ich dachte nur – „Hä, wos hast des jetzt? Sama glei do?“ haha – nein dem war leider nicht so. Die erste Kehre deutete nur an, dass es hier immer etwas flacher wurde, das war auch schon alles – dafür war es vor der Kehre halt immer recht Steil mit 13% – jo mei.

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Kehre 1 war geschafft. 13 weitere folgten noch.

Nach der Hälfte des Anstiegs hatte ich die Hoffnung verloren, dass es irgendwann mal chillig zu „rollen“ wäre. Ich war nach einer Zeit schon froh, wenn auf dem Garmin anstatt der 12% mal 8% standen. Das fühlte sich fast so an, also würde man bergab rollen. Ich hatte auch einmal versucht nicht mehr zu treten, doch leider irrte sich mein Garmin nicht und ich kam nach wenigen Sekunden bereits zum Stillstand.
Ganz ohne kurzem Pausieren ging es aber nicht. Ich brauchte bis nach oben zwei kurze Pausen. Einmal für meine Banane und einmal für meinen Bananen-Riegel. Ich wollte es nicht riskieren, beim Essen vom Rad zu fallen – also pausierte ich eben.
Der gesamte Anstieg hatte es schon in sich – immer im zweistelligen Prozentbereich zu fahren, war für mich schon etwas Neues. Normalerweise bekam ich ab 10% bei uns in der Region immer Asthma-Anfälle, doch so nicht am Glockner! Ich denke die Luft dort, ist einfach nicht vergleichbar und vor allem für mich als Allergikerin war es richtig angenehm, keine schmerzende Lunge zu haben! Also davor einfach nicht abschrecken lassen.

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Am Berg rollt es anders

Das war immer schon einer der Lieblingssprüche von Andy. „Am Berg rollt es sich einfach anders, Tini.“ Bis dato, konnte ich nicht viel damit anfangen – heute aber verstehe ich was er meinte. Die 20 Kilometer Anstieg auf den Großglockner rollen tatsächlich anders, als der Stotzinger in meiner Heimat. Da sehe ich sogar abgekämpfter aus, als auf den Glockner-Bildern.

In der Nacht vor der Ausfahrt hoffte ich inständig, mein Fuß und mein Knie würden mitspielen. Ich sprang ins Eiswasser, massierte meine Unterschenkel und trug meine Kompressionssocken! Ich wollte, dass einfach alles passt. Unterschätzt hatte ich jedoch, dass diese Prozentbereiche, nicht nur die Beine beanspruchten, sondern den kompletten Körper. Von meinen Beinen über meine Hüfte und den Rücken zog sich die Anstrengung bis in die Arme. Ich klammerte mich an meinen Lenker und zog mich mit voller Kraft Meter für Meter den Berg hoch. Mein ganzer Körper war unter Anspannung und ich wünschte mir einfach eine wohltuende Massage am Ende des Anstiegs.

Die letzten Kilometer

Auf den letzten drei Kilometern des Anstiegs hatte ich jedoch richtig zu Kämpfen. Man merkt tatsächlich, dass sich die Luft verändert und dünner wird. Die 1600 Höhenmeter, die man bereits in den Beinen hat machen sich ebenso bemerkbar. Es wird kühler und man sieht die Spitze und ebenso den Weg, der noch vor einem liegt.
Ohne Andy hätte ich mich womöglich nicht bis ganz nach oben hochkämpfen können. Um mich immer wieder auf steilen Rampen zu motivieren und die Fußprobleme auszublenden habe ich versucht mich abzulenken. Alte Bilder flimmerten in meinem Kopf herum – Ich habe mich auf der Spitze der Burg Forchtenstein auf der Bank liegen sehen. Das Herz schlug mir vor zwei Jahren bis zum Hals. Ich war verschwitzt und extrem fertig, nach meiner ersten Auffahrt zur Burg Forchtenstein. Heute, zwei Jahre später, trete ich bei 10-15% in meine Pedale. Links – Rechts – Links – Rechts – Links – Rechts. Immer wieder motiviere ich mich an dem einen Pedal zu ziehen und gegengleich mit dem anderen Fuß das Pedal zu drücken.

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Mein Fazit

Ich war müde, hungrig, abgekämpft aber glücklich und vor allem stolz. Der Respekt vor dem Anstieg war gewaltig und ich hätte mir nie gedacht, es in 2h da rauf zu schaffen. Für mich persönlich ist das tatsächlich ein personal best. Oft hätte ich mir einen leichteren Gang gewunschen, oder zumindest ein paar Stellen zum Ausruhen, doch die gab es nicht. Der Großglockner bleibt mir groß in Erinnerung. Ganz persönlich muss ich sagen – er ist auf jeden Fall schaffbar. Man muss sich Zeit nehmen, das eigene Tempo treten und dann schafft man das auch. Ich habe einen Grazer überholt, der einen 10 Kilo Rucksack mit sich schleppte. Er brauchte für den selben Weg gut 5 Stunden – doch auch er hatte es geschafft!

Am Berg rollt es wirklich anders.

Eure Tini