Velo/Run – Eindrücke und Bericht 2018

Velorun_Baden_Radmarathon_Rennen_geradeaus_4

Spontane Aktionen sind oftmals die Besten. Lange war ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt an diesem Wochenende Zeit habe. Am Jahresplan stand der Velo/Run schon seit Februar, denn diese Veranstaltung, ganz in der Nähe, wollte ich schon zum Abschluss fahren. Die Route durch den Wienerwald hat zwar „nur“ 85 Kilometer, doch auch die können richtig weh tun. Immer wieder geht die Strecke rauf und wieder runter. Letztes Jahr durfte ich ja bereits, gemeinsam mit Martin von 169k.net, für den Velo/Run die Strecke testen. Egal ob man sie privat fährt oder im Renntempo über den Asphalt glüht, eine super abwechslungsreiche Strecke die mit netten Anstiegen gespieckt ist. Im Renntempo natürlich deutlich härter und die Aussicht ist Nebensache aber „Who cares“.

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Spontanität ist gefragt

Freitagabend, kurzer Blick in Facebook. Oh, na schau an, jemand hat einen Gutschein-Code für den Velo/Run abzugeben. Gutscheincode geschnappt (an dieser Stelle, danke liebe Steffi und natürlich an das Team vom Velo/Run). Mit voller Freude und guten Erinnerungen an letztes Jahr, packte ich meine sieben Sachen und packte das Auto. Den Wecker stellte ich mir gestern für 06:15 Uhr, denn das Startparket muss ja auch noch abgeholt werden.

Anmeldung und Startnummern Abholung klappte schnell und problemlos. Das Team um die Veranstaltung war auch schon letztes Jahr gut organisiert. Vor dem Start war ich dieses Mal noch gemütlich frühstücken, um gestärkt für den Start zu sein. Gut eine halbe Stunde vor Rennstart zog ich mich um und rollte zur Startlinie. Mit etwas Pech verpasste ich die vorderen Plätze und musste mich in mitten der langen Schlange aufstellen. Am Vortag checkte ich noch die Startliste und staunte wie lange die denn heuer ist. Insgesamt waren in etwa 530 Fahrer am Start. Ich glaub das ist neuer Teilnehmer – Rekord.

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3,2,1…..LOS

Bis sich die lange Kolonne endlich in Bewegung setzte, verging schon mal ein Weilchen. Mein Ziel war es so schnell wie möglich nach vorne zu kommen, um aus der Gefahrenzone raus zu sein. Es dauert lange, sehr lange, bis ich in die Nähe der Spitze kam. Immer wieder wurde das Feld plötzlich abgebremst und die Gefahr zu stürzen wurde immer größer. Es muss doch einen Weg nach vorne geben. Leichter gesagt als getan, niemand kam irgendwie nach vorne. Doch plötzlich kamen ein paar Fahrer neben mir zu Sturz und ich konnte mich zum Glück vorbei schwindeln. Ich hoffe an dieser Stelle, dass niemanden etwas passiert.

Anschließend mit langem Sprint wieder zurück ins Feld. Da war ich dann, in der Spitze. Hier war das Fahren doch angenehmer und unkomplizierter. Ich konnte mich gut vorne halten und versuchte eine gute Position zu halten, um im Anstieg nicht zu weit nach hinten gereicht zu werden. Dies gelang mir recht gut und ich konnte mit den ersten über die Bergkuppe ziehen. Die Beine fühlten sich richtig gut an, doch das half mir nichts, denn in der Abfahrt hatte ich keine Chance. Was für ein Tempo! Ich riss wieder ein Loch auf, dass ich nicht mehr zufahren konnte. Wahrscheinlich wäre mir die Spitze über den gesamten Rennverlauf gesehen eh zu schnell gewesen. So holte mich schlussendlich die zweite Gruppe ein. Das Tempo war hoch aber gerade richtig um die Geschwindigkeit mitzutreten.

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Anstieg für Anstieg

Der zweite Anstieg war dann Richtung Ende hin doch recht zach und ich verlor kurz den Anschluss. Die Gruppe wollte ich aber nicht ziehen lassen und so kämpfte ich mich in der Abfahrt als Solist wieder heran. Nun wollte ich, egal was kommt, die Gruppe nicht mehr verlieren. Teilweise mit über 300 Watt traten wir die Anstiege hoch und brausten auf der anderen Seite wieder hinab. Das Tempo war zu jedem Zeitpunkt des Rennens sehr hoch. Auch der Anstieg Hafnerberg war nicht ohne aber ich fühlte von Anstieg zu Anstieg besser.

Am Schluss der Runde wartet noch der Anstieg Schwarzensee. Letztes Jahr wurde mir der zum Verhängnis und ich war komplett hinüber. Heuer, ging es mir richtig gut. Die Gruppe ging zwar wieder ein enormes Tempo (>300W) und ich versuchte gleich zu Beginn mein Tempo zu fahren. Nach und nach holte ich einen nach dem anderen ein. Mittlerweile hatte auch ich nun knappe 350W am Tacho, das fühlte sich richtig gut an. Mit voller Motivation zog ich über die Kuppe und stürzte mich in die Abfahrt, um die restlichen Fahrer der Gruppe einzuholen.

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Letzten 15 Kilometer

Die Gruppe war zum Teil wieder geschlossen und so ging es mit Highspeed dem Ziel entgegen. Nun hing ich hinten in der Gruppe drinnen und ließ mich ausnahmsweise bis Baden mitziehen. Mit über 40km/h rollten wir durch das Tal. Ein kurzes Plauschal ging sich noch aus bevor ich wieder nach vorne fuhr und kurz auf das Tempo drückte. Aus dem Zielsprint hielt mich so gut es ging raus und rollte schlussendlich mit der Gruppe in einer Zeit von 2:20:50 über die Ziellinie. Was für ein Tag, was für ein Marathon. Zum ersten Mal bin ich happy mit meiner Leistung nach einem Rennen.

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Fazit:

Wieder mal eine gelungene Veranstaltung mit mächtig vielen Startern. Gratulation an das Team für den gelungenen Radmarathon. Es ist immer wieder herrlich beim Velo/Run am Start zu stehen. Für mich mittlerweile ein kleines Highlight am Ende des Jahres – ich hoffe das bleibt so! Das Einzige was etwas unangenehm war, waren die Hinweistafeln, die mitten in der Fahrbahn aufgestellt wurden. Die Hütchen bzw. Hinweise kamen einfach viel zu spät und ich muss mit ansehen, wie ein paar nicht mehr ausweichen konnten. Am Anfang ist das Feld doch noch sehr dicht – sodass es etwas brenzlig wurde. Nichtsdestotrotz, freue mich riesig auf das nächste Jahr, denn auch hier werde ich versuchen wieder am Start zu stehen, um den Abstand vielleicht noch geringer zur Spitze zu halten.

Gratulation an alle Finisher des Radmarathons – hat mich echt gefreut, so viele Leute zu sehen, die unseren Blog lesen & kennen. See you next year! 🙂

Keep on riding, euer Andy