Rennradurlaub in der Region Emilia Romagna

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Wir ihr bereits gelesen habt, waren wir Mitte Mai in Bella Italia um die wunderschöne Region Emilia Romagna näher kennen zu lernen. Auf Einladung des Tourismusverbandes der Region durften wir uns „Das Land des Radsportes“ – wie es gerne bezeichnet wird – genauer unter die Lupe nehmen und am Gran Fondo Nove Colli teilnehmen.

Terrabici

Geladen von Terrabici – die erste regionale Hotelkette, die auf die „Beherbergung von Radsportlern spezialisiert ist“, freuten wir uns also auf unsere Reise. Nachdem die Region sehr viel für Radler unternimmt hat es unser Interesse sogleich geweckt. Das Ziel von Terrabici ist es, die Region und die Ortschaften durch den Radsport zu fördern. So muss das sein 😉 Aktuell liegt die Region auf Platz zwei im Bereich Fahrradtourismus – aber mit ihrer Infrastruktur und ihren Angeboten hat es unserer Meinung nach Potential für Platz eins.

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Das Einzigartige der Bike Hotels in der Emilia Romagna ist das gebotene Service, welches wirklich auch unser Radler-Herz höher schlagen lässt. Die Hotels werden hier in 1 Bike, 2 Bike und 3 Bike Kategorien geteilt. 1 = Bronze bzw. allgemeiner Standard aller Hotels; 2 = Silver, allgemeiner Standard plus zusätzliche Leistungen wie Buffet bei Rückkehr von Radtouren (auch genannt Bikerbuffet); 3 = Gold bezeichnet Hotels mit einem nochhöheren Servicestandard (zB Support und motorisierter Rückholdienst bei Pannen). In so einem Hotel, waren wir für ein paar Nächte beheimatet!

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Hotel Lungomare

Untergebracht waren wir im Hotel Lungomare in Cesenatico – die Heimat des Piraten Marco Pantani. Geleitet wird das Hotel von der Familie Pasolini. Ein Bikehotel der Kategorie „3 Bikes“ – welches sich gleich nach der Ankunft am Flughafen bemerkbar machte. Auf Wunsch organisiert das Hotel einen Abholservice direkt vom Flughafen mit einem großen Transporter. Als Ankunftsflughafen eignet sich Bologna – denn nach knapp einer Stunde ist man auch schon im Hotel angekommen. Beim Betreten des Hotels stand bereits ein Pinarello Dogma F10 sowie Pinarello Nytro (E-Rennrad) in der Lobby. Ein wirklicher Augenschmaus. Da hätten wir unsere S-Works schön zu Hause im Trockenen lassen können 😉

Gleichdarauf wurden wir herzlich begrüßt, eingecheckt und bekamen einen kleinen Rundgang durchs Hotel. Als wir den Bikekeller betraten blieb uns kurz die Spucke weg:  extrem ordentlich & strukturiert – dort war bestimmt Platz für bis zu 80 Rennräder. Sogar einen Waschplatz plus eine volleingerichtete Werkstatt mit allem Drum und Dran gabs. Wahnsinn. Wirklich toll. Was wir besonders an unserer Unterkunft mochten, war die Gastfreundlichkeit dieses Hotels, man fühlt sich rund um die Uhr wohl und gut aufgehoben – einfach nur familiär. Das ist auch das Motto des Hotels „That’s amore“.

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Klassisch italienisch eingerichtet – recht klein aber sauber. Der von unserem Zimmer begehbare Balkon war dafür riesig und man hatte einen schönen Blick auf das Meer. Das Hotel war direkt am Strand inklusive beheizten Außenpool – was sich ideal für Triathleten anbietet. Außerdem bieten sie jeden Tag kostenlos bis zu fünf geführte Radtouren an. Hat man sich für eine entschieden, kann man am nächsten Tag mit dem Guide und anderen Radlern die Tour erkunden.

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Die Leihräder

Leihräder der Spitzenklasse. Möchte man sein eigenes Bike zu Hause lassen und sich ein Bike Vorort ausborgen ist dies auch kein Problem. Schlechte Mieträder sind leider oft der Fall und können einem schon den Radurlaub vermiesen. Aber nicht hier. Ausgestattet mit top gepflegten Pinarello und BMC-Rädern, kann man hier nichts falsch machen.

Hat man Lust am Gran Fondo Nove Colli teilzunehmen, bietet das Bikehotel Lungomare ein Package inkl. Startplatz und Startnummer-Abholung direkt an der Lobby und Frühstück ab 3:00 Uhr früh an. Angenehmer und unkomplizierter geht es nicht!

Der einzige Nachteil am Lungomare ist, dass es ein relativ langer Fußweg in die wunderschöne Altstadt von Cesenatico ist. Wir sind immer mit dem Rad hineingerollt, abends bietet sich dafür ein Taxi, der Bus oder eben um die Beine zu lockern einen längere Spaziergang 😉 Dafür hatte man es schön ruhig 😉

Emilia Romagna

Es muss nicht immer Mallorca, Gran Canaria bzw. die klassischen Reiseziele für Rennradbegeisterte sein, das durften wir auch in Kroatien feststellen. Emilia Romagna ist eine Region in Norditalien die sich von den Apenninen bis zum Fluss Po erstreckt. Die Landschaft bietet mit ihren Bergen, ihren malerischen Hügeln, Ebenen und dem Meer ein sehr abwechslungsreiches und interessantes Rad-Gebiet. Hier findet jeder Typ ‚Fahrer‘ das richtige Rezept für sein Können. Neben dem Radsport ist die Region auch für ihre romanischen Dörfer bekannt.

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Was uns besonders gut gefällt, wenn man nach einem Anstieg in einem alten ruhigen Dorf ankommt und sich in das einzige Kaffee weit und breit setzt. In diesen Orten ist Entspannung groß geschrieben und der Stress ist vergessen. Auch das gute Kulinarik-Angebot ist verlockend – es verleitet dazu ab und an Mal stehen zu bleiben und sich ein Stück Kuchen zu gönnen. Neben ausgezeichnetem Wein gibt es natürlich auch den guten italienschen Espresso oder Cappuccino. Es ist die Heimat des Parma Schinkens & des Sale Marino Grosso. Emilia Romagna bietet unglaublich viel.

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Charakteristik der Berge

Wer aber die Herausforderungen in den Bergen sucht oder zum Training in die Region anreist, ist definitv richtig. Hier wartet unter anderem der Hausberg Pantani´s der Cippo di Carpegna. Ein MUSS wenn man in der Region unterwegs ist, auch als Genussradler. Dies ist aber bestimmt nicht der einzige Anstieg in der Umgebung. Nicht umsonst heißt der Gran Fondo „Nove Colli“ übersetzt „Neun Berge“. Hier die neun Berge die es am Nove Colli zu bewältigen gibt, sich aber auch für eine lockere Radtour bezahlt machen.

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Nove Colli:

Polenta: 8 Kilometer mit einer durchschnittlichen Steigung von 3 % , max. Steigung von 13% 227 Meter Höhenunterschied.

Pieve di Rivoschio: 8 Kilometer mit einer durchschnittliche Steigung 4,7 %, max. Steigung 9 % 307 Meter Höhenunterschied.

Ciola: 6 Kilometer mit einer durschnittlichen Steigung von 5,5%, max. Steigung 11%              313 Meter Höhenunterschied

Barbotto: 5,5 Kilometer mit einer durschnittlichen Steigung von 6,9%, max. Steigung 18%     372 Meter Höhenunterschied

Monte Tiffi: 3 Kilometer mit einer durschnittlichen Steigung von 5,8%, max. Steigung 16%     231 Meter Höhenunterschied

Perticara: Durschnittlichen Steigung von 4,1%, max. Steigung 12%                                         370 Meter Höhenunterschied

Monte Pugliano: 9 Kilometer mit einer durschnittlichen Steigung von 5,6%,max. Steigung 7%     511 Meter Höhenunterschied

Passo Delle Siepi: 4 Kilometer mit einer durschnittlichen Steigung von 5,8%, max. Steigung 7%   

Gorolo: 4 Kilometer mit einer durschnittlichen Steigung von 6%,max. Steigung 17%

Abseits der „Nove Colli“ gibts etliche Anstiege zu erkunden in der Emilia Romagna. Einige durften wir bereits kennen lernen. Jedoch wurde mir eines in den 5 Tagen bewusst, gleichmäßige Anstiege findet man in dieser Region eher selten. Vor allem die sogenannten „Rollerberge“ sucht man hier vergebens. Die Anstiege präsentieren sich kurz, knackig und unrythmisch. Aber oftmals mit wunderschönen Ausblicken über eine hügelige, malerische und atemberaubende Landschaft. Hier noch einige mehr Anstiege der Region.

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Grand Hotel Fratta Terme

Dieses Hotel liegt direkt an der Strecke des Nove Collis und somit unmittelbar in den Hügeln von Emilia Romagna. Die liebe Hotelmanagerin aus Südtirol lud uns zum Mittagessen in das Hotel Restaurant ein.

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Es ist ein Thermenhotel mit 2 Thermalpools (34°), türkisches u. römisches Dampfbad, Sauna, Becken zum Wassertreten, Erlebnisduschen, Relaxzonen. Aber das Besonderse daran ist das salz-brom-jodhaltige Wasser, welches den Radsportlern viele Vorteile bietet. Es lockert und baut die Muskeln auf u. lindert Gelenkschmerzen.

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Auch Astronauten kommen zur Rehabilitation in diesem Wasser, da das Grand Hotel ein Abkommen mit der Raumfahrtsgesellschaft abgeschlossen hat. Es ist eines von zwei Hotels in ganz Italien mit diesem besonderen salz-brom-jodhaltigen Wasser. Das Grand Hotel bietet sich unserer Meinung nach von der Lage her ideal für das Training in den Bergen und Hügeln der Emilia Romagna an und um sich anschließend ordentlich zu regeneriern.

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Fazit

Abgesehen von den richtig mangelhaften Straßen, bietet die Emilia Romagna in Norditalien eine faszinierende Landschaft mit vielen Möglichkeiten. In der Hügellandschaft kommt einem kaum ein Auto entgegen, so wie bei uns die Bucklige Welt, wo Autos auch schwer zu finden sind. Die Gastfreundlichkeit der Italiener sowie die auf die Radsportler perfekt abgestimmten Bedürfnisse in den Bikehotels macht die Region zu etwas Einzigartigem und ladet ein, mal die Insel Mallorca zu verlassen, um eine neue Regionen kennen zu lernen. Wir werden bestimmt das eine oder andere Mal wieder in die Emilia Romagna fahren, um weitere schöne Momente einzufangen.

Euer Andy