Moravsky kras – Atemberaubend.

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Am Feiertag haben wir uns früh auf die Socken gemacht in Richtung Tschechien – Moravsky kras. Das gut 1,5h entfernte Brünn (von Wien aus) war unser Zielort. Durch einen unbeschreiblich schön bebilderten Blogbeitrag von MAAP kamen wir auf die Idee einfach loszufahren. Dieser Tagesausflug wurde zu einem unvergesslichem Erlebnis. Zwei Ösis allein in Tschechien, die versuchen sich anhand einer Strava-Route mit einem Garmin (das nicht fürs Routen-Nachfahren konzipiert ist) von A nach B zu orientieren. Wir verstanden nichts was auf den aufgestellten Tafeln stand und hatten einen großen Spaß die Ortsnamen laut vorzulesen. „Blaaaans-ch-ko“. Was wir alles an diesem Tag erlebt haben, lest ihr hier – und das war diesmal echt Einiges.

Eingeklickt, fertig – los.

Nachdem wir uns mit einer Instagram-Bekanntschaft kurzgeschlossen hatten, wo wir parken können & welcher Ausgangspunkt für uns Sinn macht, starteten wir los in Richtung Moravian Karst bzw. Moravsky kras (auf Tschechisch.) Zuerst rollten wir, noch recht unbeholfen die doppelspurige Schnellstraße in Richtung Zentrum entlang, wo wir dann aber schnell auf den Radweg abbogen. Eine schmale Straße die zum Radweg umfunktioniert wurde, entlang eines schmalen Flusses (keinen Schimmer wie der hieß). Anschließend kamen wir in Adamov an. Dort fühlten wir uns echt etwas seltsam. Wir waren links umgeben von einem unglaublich riesigen Bahnhof mit unzähligen Gleisen, Güter- & Personenzügen und zu unserer rechten Seite befanden sich dutzende Hochhäuser in allerlei Farben & alte Fabriken mit eingeschlagenen Fenstern. Extrem viele Menschen tummelten sich dort auf den Straßen und wir fühlten uns zurückversetzt in eine andere Zeit. Aber deswegen waren wir ja nicht hier – wir wollten zum Moravsky kras – wo blieb der denn?

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Das Navigationssystem leitete uns nach links in eine Sackgasse und wir waren uns echt nicht sicher, ob das tatsächlich der richtige Weg sein sollte. An einer mit Maschendraht gespickten Mauer fuhren wir entlang einer alten Fabrik und tatsächlich, landeten wir wieder auf dem beschilderten & idyllischem Radweg. Es war kaum etwas los. Kein Auto, keine Menschen. Eventuell lag das daran, dass wir mitten unter der Woche unterwegs waren. Jedenfalls hatten wir die Straßen für uns alleine.

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Bundesstraße ahoi

Von Bilovice nad Svitavou bis nach Kolonka mussten wir an der vielbefahrenen zweispurigen Bundesstraße entlang fahren. Teilweise mit Radweg, aber teilweise einfach am Pannenstreifen, denn die Tschechischen Autofahrer und vorallem LKW-Fahrer kannten keine Knade mit uns Radfahrern. Von Hupen, Schneiden, bedrohlich eng vorbeirasen war eigentlich alles dabei. Wir haben uns aber brav zusammengerissen und nicht geflucht, man weiß ja nie! Ich muss ehrlich sagen, da hätte ich mir doch gewünscht, wo anders gestartet zu sein zb.: direkt im Moravsky kras, aber letzten Endes haben wir das auch überlebt & wurden reichlich belohnt!

Nach gut 35 Kilometer waren wir unserem Ziel schon sehr nahe. Hier stand der erste und längste Schupfer bevor. Gut 10 Kilometer mit höchstens 9% führten an einer ruhigen Straße durch die Wälder von Tschechien. War man erstmals oben angekommen überblickte man die recht hügelige Landschaft. Der morgendliche Nebel hing noch hier und da. Ein bisschen erinnerte es uns an die Bucklige Welt, aber auch nur ein bisschen, denn solche Bäume haben wir bei uns eindeutig nicht. Sie ragen glatt & gerade meterweit nach oben!

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Bergauf war es uns beiden echt unendlich heiß. Wir bereuten es, das dickere Gewand angezogen zu haben & streiften während dem Anstieg unsere Handschuhe ab. Doch bei der Abfahrt war ich froh so warm angezogen zu sein. Im Herbst ist das echt nicht so einfach, sich richtig einzupacken! Es ging rasant nach Sloup – die Straße war echt extrem holprig & die Schläge auf die Unterarme waren echt schwer auszuhalten am hart & ungefederten Rennrad, noch dazu die Kälte. Nach Sloup ging es aber dann weiter auf einem grandiosen Radweg durch die einzigartige Umgebung – Moravsky kras.

Moravský kras

Gut 30 Kilometer radelt man dann durch diese Naturgewalt. Das Gebiet ist auch echt sehr groß!

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Ich hätte wirklich nach jeder kleinen Kurve stehen bleiben & ein neues Foto schießen können. Natürlich mussten wir aber auch vorankommen, also hielt ich mich hier zurück – aber es war einfach unglaublich schön. Wir waren allein auf weiter Flur. Wenn wir stoppten, hielten wir oftmals kurz inne & lauschtem dem Blätterrauschen, denn mehr konnte man inmitten dieser gewaltigen Felsen nicht hören. Es gab kein Auto, keine Menschen oder Flugzeuge die diese Stille störten. Diese Ruhe war wirklich unglaublich schön.

 

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Wir radelten inmitten dieser Wälder & Felsen. Oftmals raschelten die Bäume vom Wind und gelbe & orangene Blätter segelten sanft zu Boden. Wir hörten sie am Boden aufkommen, versuchten die Blätter im Flug aufzufangen und radelten mit Genuss durch den Blätterregen. Muss ich mehr sagen?

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Nach einigen Kilometern fuhren wir wieder um eine Kurve und plötzlich befand sich vor uns ein kleines Häuschen. Beim genauen betrachten erkannten wir, dass von dort aus Gondeln in Richtung „Top“ wegfuhren. Wir mussten lachen. Wir waren Irgendwo im Nirgendwo und standen plötzlich vor einer kleinen Gondelbahn mit gerade einmal zwei sichtbaren Gondeln dran. Anschließend kamen wir zu einer Grotte, wo Schüler & Besucher mit den Booten in die Höhlen & Grotten fahren konnten. Wir waren wieder in einer Art „Zivilisation“ angekommen, mit sauberen WCs und natürlich der Möglichkeit ein Souvenir zu kaufen.

Riding up through the rocky valley in the karst, the asphalt turns into gravel and cars are replaced with a wall of trees. The path is lined with caves and neck-straining rock cliffs on both sides. The road is about 7km, without any cafes, shops, or houses. It’s the perfect place to go to escape. It’s mystical, the sound of the forest and the silence. (zit. MAAP)

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Hat man dem Moravsky kras den Rücken gekehrt..

.. radelt man wieder in Richtung Brünn. Der Moravsky Kras ist ja wirklich extrem groß – man schneidet ihn auf seinem Weg mit dem Rennrad immer wieder. Zurück geht es dann durch abgelegene kleine Ortschaften die noch Teil des Moravsky Kras sind. Man tritt noch zwei kleinere Schupfer nach oben und genießt die verkehrsberuhigte Ausfahrt. Wir landeten einmal auf einer riesen Baustelle. Die ganze Ortschaft war komplett ohne Asphalt und nur der Gesteig war befahrbar, doch das Navigationssystem wollte da durch, also mussten wir da auch durch. Wir verstanden kein Wort auf den Umleitungstafeln also gingen wir eben auf Nummer sicher.

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Über das Adamstal geht es dann den bereits befahrenen Radweg zurück bis nach Brünn. Brünn hat auch eine echt schöne Innenstadt & ist sicherlich eine Reise wert, aber ohne Rennrad gewiss einfacher. Wir standen sehr oft im Stau, an roten Ampeln und es kostete uns eine gefühlte Ewigkeit ins Zentrum zu kommen. Die Gulli’s sind mal so und mal so angeordnet und mit den dünnen Reifen muss man wirklich vorausschauend fahren! Aus Brünn selbst haben wir dann auch sehr schwer rausgefunden, wie man unserer Strava-Route sehr gut entnehmen kann. Haha. Wir waren uns zeitweise nicht sicher, ob wir uns jetzt auf der Autobahn befinden, oder wir hier wirklich radeln durften! Also ganz wohl war mir bei der Sache hier nicht, doch als auch die Polizei bei uns vorbeifuhr, ohne uns aufzuhalten, konnte das nur passen.

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Fazit

Definitiv einen Tagesausflug wert. Aus Wien ist man innerhalb von 1:30 Stunde/n in Brünn. Wen es nicht stört sich anfangs durch den Verkehr zu kämpfen & gerne eine 100 Kilometer Runde machen möchte, kann also beruhigt von hier wegstarten. Unsere Tipps sind jedoch die Folgenden:

  1. Gravel-Bike oder Crosser, machen die Sache um so vieles angenehmer & man kommt sicher flotter durch den Moravsky kras! Die Radwege & auch manchmal die Straßen sich holprig oder mit Schlaglöchern gespickt. Ein bisschen Komfort kann hier nicht schaden.
  2. Startpunkt nach Brünn – direkt im wunderbaren Moravsky kras starten. Wir würden heute sicherlich nicht mehr direkt aus Brünn losfahren. Auf den Bundesstraßen zu fahren flößt einem echt wieder Respekt ein, wie wenig Knautschzone man doch hat! Jedovnice wäre ein möglicher Startpunkt & da hätte man die Möglichkeit noch mehr von der Einzigartigkeit des Moravsky kras zu sehen!
  3. Im Kras selbst ist es doch etwas frischer – daher auch eine gute Weste & eventuell Knielinge einpacken. Die Felsen kühlen den Ort doch ordentlich runter.
  4. Zeit nehmen & die Stille genießen. Ihr seid womöglich nur ein mal dort, man weiß ja nie, also nehmt euch die Zeit und genießt diese einzigartige Naturgewalt in Tschechien.

Eure Tini & euer Andy