Kufsteinerland: Ein Land mit vielen Möglichkeiten

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Auf Einladung des Tourismusverbandes Kufsteinerland ging es für uns vergangenes Wochenende, wie schon der Name sagt, nach Kufstein. Das Ötztal mit Sölden ist für die meisten von uns wohl die erste Verbindung, die wir mit Tirol & dem Radeln herstellen – der Ötztaler Radmarathon. Neben dem Arlberg, am letzten Spitzchen von Tirol, bietet das Kufsteinerland auch feines Potential für den einen oder anderen sportlichen Urlaub. Hier findet man Abwechslung, sollte man gerade keine Lust auf das Rennradfahren haben gibts auch genug zum Mountainbiken, Wandern oder Baden. Die Website des Kufsteinerlandes lässt erahnen, was alles möglich ist. Sei es Wandern im Kaisergebirge, relaxen an einem der schönen Bergseen oder actionreiche Outdoor-Aktivitäten. Wir hatten jedenfalls Spaß – und vor allem hatten wir nach dem Wandern fetten Muskelkater! 😛

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Kufstein

Wir hatten unser Hotel in Erl, ca. 15 Auto-Minuten von Kufstein entfernt. Was war das für ein schöner Radweg der uns mitten nach Kufstein gebracht hat. Der Radweg endet direkt am Fuße der Festung in Kufstein – wirklich ein grandioser Ausblick. Egal ob mit dem Auto oder mit dem Rennrad – stehen bleiben & genießen. Als wir vergangenes Wochenende das erste Mal mit dem Rad nach Kufstein rollten, schauten wir uns an und meinten „Sieht doch aus wie ein Salzburg im Kleinformat“.  Durch die historische Festung wirkt Kufstein von nah und fern einfach wie eine kleine Version von Salzburg – und wir lieben Salzburg ja bekanntlich sehr.

Egal aus welcher Richtung man nach Kufstein schaut, die Festung ist immer im Blick. Die Stadt ist mit dem Rad über die toll ausgebauten Radwege super zu erreichen. Eine echte Empfehlung für Rennrad-Fahrer ist der Untere Stadtplatz. Hier findest du an jeder Ecke ein Café mit richtig gutem Kaffee. Wir haben uns hier für das Café „Liebelei“ entschieden. Ausgezeichneter Café mit leckeren selbstgemachten Limonaden und italienischen Snacks. Da konnten wir nicht widerstehen.

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Aber auch ohne Rad weiß Kufstein zu überzeugen. Abends durch die Innenstadt schlendern anschließend in einem der schönen Restaurants den Sonnenuntergang genießen & gut essen. In der Römerhofgasse in Kufstein wirkt es als wäre die Zeit stehen geblieben. Dort haben wir, in einem alten Stollen, eine ganz besondere Bar gefunden. Die Speakeasy-Bar „Stollen 1930“, für alle Gin-Liebhaber ein MUSS, für alle anderen wartet hier Musik aus den Jahren 1930 und eine angenehm lässige und stilvolle Atmosphäre. Bar-Keeper mit feinem Humor die einfach wissen, wie man Gin zu präsentieren hat! Wir hatten unseren Spaß, direkt an der Bar. Wir konnten die unterschiedlichsten Gin-Sorten probieren – egal ob selbst hergestellt oder gekauft. Auswahl gibt es genug – 888 verschiedene Gin-Sorten. Den Laden verlässt keiner nüchtern, so viel steht fest 😉

Hotel Dresch in Erl

Untergebracht waren wir ein wenig außerhalb von Kufstein, nämlich in Erl. Knapp an der Grenze zu Deutschland liegt das der kleine Ort Erl – den wir liebevoll Örl nannten – mit dem fantastischen Hotel-Restaurant Dresch. Ein Genießer-Gasthof auf höchster Ebene. Die Familie kümmert sich von früh bis spät um das persönliche Wohlbefinden und das auf allerliebste Weise. Das Essen im Restaurant ist einfach köstlich. Verwendet werden nur Produkte aus der Region und diese werden in Perfektion am Teller drapiert.

Sei es am Frühstückstisch oder beim Abendessen, ganz egal, denn hier schmeckt es einfach. Das Frühstück ist liebevoll eingedeckt mit frischen Früchten, Säften, kleinen Smoothies, Käse & Brot aus der Region sowie köstliche selbstgemachte Marmeladen. Wir schwebten im Genießer-Himmel und bleiben bestimmt, bei der nächsten Durchreise stehen, um dort nochmals Essen zu gehen. Das ist ein echter Schmankerl-Tipp – egal ob ihr im Hotel schlaft oder nicht – tut euch selbst was Gutes und reserviert euch einen Tisch 😉

Rennrad-Touren im Kufsteinerland

Egal ob eine kurze schnelle Runde durch das Tal, einen Abstecher nach Kitzbühl auf das Kitzbühlerhorn, nach Deutschland durch das Chiemgau oder eine Radtour zu diversen Almen der Region. Flach oder mit Höhenmeter ohne Ende, du entscheidest. Wir entschieden uns nach unserer Race Around Austria Challenge für zwei Rennrad-Routen. Einmal für die flache Seenrunde und eine Runde mit unserem Local-Guide Lea, die uns ihre Hausberg-Runde zeigte.

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Erstere war eine flache Seenrunde aus Kufstein weg, auf den Spuren der Rad-WM sozusagen, denn hier befindet man sich bereits auf der offiziellen WM-Strecke. Man radelt auf ruhig befahrenen Straße mit schönen Ausblicken. Die Option auf nette Anstiege mit Blick über das Inntal gibt es natürlich auch, wie zum Beispiel die Variante über den Brandenberg. Wir verzichteten an diesem Tag auf den Ausblick und blieben im „Flachland“. Unsere Oberschenkel brannten noch immer vom Wandertag davor.

  • Fun-Tipp: Zuerst radeln, dann wandern & nicht umgekeht. Glaubt uns, wir sprechen da aus Erfahrung! 🙂

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Lieber noch ausruhen und dafür am nächsten Tag mit Lea die Berge hochquälen, das war unsere Devise an diesem Tag. Zurück in Kufstein steuerten wir direkt auf den unteren Stadtplatz zu, ab in die Sonne, Café, Limo und der Tag war perfekt.

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Auf Instagram hatten wir uns schon einen ersten Eindruck von Lea geholt. Das konnte nur hart werden. Die junge Tirolerin hatte bereits den Dreiländergiro gewonnen, fährt aber erst seit 2 Jahren Rennrad. Im Winter geht sie Skitouren oder mit Steigeisen 50 Grad Steigungen nach oben. Ausdauer ohne Ende. Unser Wunsch nach einer Local-Ride mit Lea blieb trotzdem bestehen. Routen die jeder Tourist fahren kann, findet man sowieso zur Genüge auf der Tourismusverband Homepage. Eine Ausfahrt quasi in das Hinterland des Kufsteinerlandes – Lea your turn.

Mit noch immer brennenden Beinen, freuten wir uns am letzten Tag unseres Trips auf den Ride. Lea stand um 08:30 Uhr vor dem Hotel. Top motiviert natürlich. Frisch mit Frühstück gestärkt und heißen Kakao im Magen ging es los. Abfahrt in die nächste Ortschaft – BÄM – schon standen 14% am Tacho. Lea meinte, die Strava-Bestzeit liegt bei 17 Minuten, na die würden wir an dem heutigen Tage wohl nicht knacken. Knapp 600 Höhenmeter als Zusatz-Frühstück. Tini schwitzte und schwitzte und hörte nicht mehr auf zu schwitzen. Vom Oberrohr stürzte ihr Schweiß, wie ein Wasserfall zu Boden. Manche Abschnitte hatten sogar 18%. Für Tini eine echte Herausforderung.

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Immer wieder konnten wir erahnen, was für ein Ausblick später auf uns warten würde. Ganz oben am Erlerberg angekommen waren wir einfach nur sprachlos. Wir konnten Kufstein sowie die ganze Region überblicken. Einfach Herrlich. Genau das wollten wir sehen. Die anschließende Abfahrt war wie erwartet: steil, eng und kurvenreich. Über den Inn ging es dann rüber nach Deutschland zum Sudelfeldpass. Die ersten Meter waren die Steilsten, dann flachte es ab. Wir schwitzten wieder um die Wette, Tini und ich natürlich, Lea dachte schon an ihre Nachmittagsausfahrt am Mountainbike. Wir hatten an diesem Punkt erst 23 Kilometer hinter uns und bereits 900 Höhenmeter am Tacho stehen.

Der Anstieg war zwar lange, aber nicht mehr so steil wie die Nummer 1. Eine schön zu fahrende Passstraße, die man dann schon mal genießen kann.  Am Wochenende aber besser meiden, da möglicherweise viel Motorrad-Verkehr sein könnte. An unserem Tag, war kaum Verkehr und das nutzten wir aus und stürzten uns in die rasante Abfahrt. Ein Traum für Abfahrer – jede Kurve konnte man sozusagen ohne Bremsen fahren. Speed ohne Ende.

Die Runde brachte uns dann noch am Thiersee vorbei – inklusive einem kurzen, knackigen Anstieg. Tini wollte den nicht mehr fahren – aber wir mussten drüber – gemeinsam schafften wir es auch. Auf der Abfahrt schimmerte uns dann der Thiersee türkisblau entgegen. Die Schleife ist übrigens auch Teil des Kufsteiner Radmarathons, nur in die umgekehrte Richtung. Anschließend ist man wieder zurück in Kufstein. Eine absolute Empfehlung an euch, wenn ihr euch mal entscheidet in Kufstein Rennradurlaub zu machen. Eine harte Runde – definitiv – aber die Anstrengung lohnt sich sowas von!

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Auf den Spuren der Rad WM 2018

Möchte man auf den Spuren der Rad WM radeln, bietet sich Kufstein ebenfalls als idealer Ausgangspunkt deiner Radtour an. Immerhin starten die Straßenrennen auch von Kufstein aus. Nach einer kleinen Showrunde durch die Stadt, rollt das Peleton dann durch das Inntal nach Innsbruck, wo der gefürchtet harte Rundkurs auf die Profis wartet. Wir hatten die Möglichkeit die ersten Kilometer der Strecke kennen zu lernen und waren erstaunt was für ein Ambiente auf die Fahrer der WM wartet. Wer jedoch die komplette WM-Strecke abfahren möchte, sollte sich bewusst sein, dass der Rückweg mit dem Rennrad doch einige Kilometer in Anspruch nimmt. Da knackt ihr sicher die 200k Marke!

Entschließt ihr euch, euch auf dem Rundkurs auszupowern, würden wir in Innsbruck in den Zug  steigen und zurück nach Kufstein fahren. Leider ist sich bei uns die ganze WM-Strecke zeitlich nicht ausgegangen – sie hätte uns aber definitiv gereizt, schon alleine wegen der Höll.

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Fazit

Kufstein bzw. das Kufsteinerland bietet für einen sportlichen Urlaub im Sommer einfach alles. Für einen abwechslungsreichen Trip wirklich empfehlenswert. Egal ob Rennrad fahren, Mountainbiken, E-Biken, Wandern und danach den Tag am See ausklingen lassen. Wir persönlich hätten noch so viel mehr unternehmen können und konnten uns tagtäglich nicht entscheiden, was wir tatsächlich machen sollten. Falls ihr noch Fragen habt – jederzeit – einfach eine Nachricht schreiben 🙂