DIe letzten beiden Jahre fing ich die Rapha Festive 500 jeweils an und konnte sie aus verschiedenen Gründen nie beenden. Es scheiterte meist an der Motivation, Zeit und auch mal an echt miesem Wetter. Für die Festive 500 2017 gab es keine Ausreden mehr. Die Wettervorhersage war für diese Jahreszeit ideal, ich räumte mir genug Zeit und auch das Verständnis meiner Liebsten ein und startete die Challenge. Das Einzige über das man nachträglich jammern kann, war der Wind, der es einem oftmals nicht leicht machte, auf eine gewisse Kilometerzahl zu kommen.
Wenn ihr in Facebook meine Tages-beiträge gelesen habt, wisst ihr, dass ich Tag für Tag dort meine Erlebnisse gepostet habe. Um so mehr hat es mich gefreut, dass viele von euch die Posts verfolgt haben und mich immer wieder motiviert haben weiterzumachen. DANKE! Durch die Postings sind immer wieder spontane Group-Rides enstanden und hat mich mit Gleichgesinnten zusammengeschweißt. Ich hoffe ihr konntet es alle schaffen! 🙂 Nachdem ich doch einige Erfahrungen gesammelt habe, möchte ich euch eine kleine Checkliste für die Festive 500 2018 mitgeben. Damit ihr eine Vorstellung habt, was es bedeutet bei der Festive 500 mitzumachen.
Mein Fazit:
Es hat ein paar Tage gebraucht, bis ich die Eindrücke meiner ersten Rapha Festive 500 verarbeitet habe. Gegen Mitte der Woche, war ich kurzzeitig schon vor dem hinschmeißen, weil der Wind einfach unglaublich widerlich war. Mittlerweile bin ich glücklich und stolz darüber, dass ich das erste Mal die Challenge erfolgreich beendet habe. Es war mir im vorhinein eigentlich nicht so bewusst, was letztendlich auf mich zu kommt. Für einen der regelmäßig am Rad über die Wintermonate sitzt, ist es vielleicht nicht so eine Herausforderung.
500 Kilometer in 8 Tagen in der Weihnachtszeit
Nun kann ich aber sagen, das es nicht einfach war die 500 Kilometer zwischen 24.12. und 31.12. zu absolvieren. Nicht nur für mich, sondern auch für die Freundin und Familie war es nicht einfach. Man bekommt schon ein schlechtes Gewissen, wenn man täglich das Zuhause verlässt um rad fahren zu gehen, anstatt mit der Familie den Weihnachtsbaum aufzuputzen oder beim Kochen zu helfen. Es ist nicht einfach, aber an dieser Stelle muss man auch mal Danke sagen, dass man verständnisvolle Leute um sich hat, die einen dabei unterstützen. Nun bin ich froh die Festive 500 hinter mir zu haben und freue mich auf das neue Jahr. Ein positiver Nebeneffekt hatte das Durchziehen der Challenge schon. Die Formkurve nach diesen harten 8 Tagen steht steil nach oben 😛
Checkliste Festive 500
Erstelle einen Plan/Konzept:
Überlege dir im Vorhinein, wann du die meiste Zeit hast um radfahren zu gehen. Erstelle danach ein Konzept wieviele Kilometer du fahren musst um an diesen freien Tagen dein Ziel von 500 Kilometer zu erreichen. Optimal wären natürlich alle 8 Tage, somit müsstes du im Schnitt 62,5km / Tag fahren. Ein machbares Ziel, auch wenn du an einem Tag den Schnitt nicht halten kannst, keine Sorge! Dieser Plan ist nicht nur für den Kopf echt hilfreich, sondern hilft dir auch die Familien-Feiern und das Radfahren unter einen Hut zu bekommen!
Regelmäßigkeit:
Was mir geholfen hat war das regelmäßige Kilometer sammeln, auch wenn es an einem Tag nur 30 Kilometer werden. Am nächsten Tag, wo wieder mehr Zeit vorhanden war, fuhr ich dann über den Schnitt von 62,5 Kilometer um den Vortag auszugleichen. Hätte ich die 30 Kilometer am Vortag nicht gesammelt hätte ich am nächsten Tag um den Schnitt auszugleich nicht 90km, sondern 120km fahren müssen. Das macht schon einen Unterschied, denn am Tag darauf muss man ja wieder seine 62,5 Kilometer runterradeln!
Group-Rides:
Einer der wichtigsten Faktoren sind Ausfahrten in der Gruppe. Alleine quälen ist einfach doppelt so anstrengend als im Team. In der Gruppe rollt es erstens besser und zweitens vergeht die Zeit viel schneller, als wenn man alleine durch die Prärie radelt. Ein weiterer Effekt eines Group-Rides ist, dass du garantiert mehr Kilometer sammelst als wenn du alleine fährst. So war das zumindest bei mir! Entweder die Group-Rides entstehen spontan, so wie bei mir, oder du schreibst Freunden schon im Vorfeld, damit sie sich die Zeit einteilen können! Macht einfach viel mehr Spaß.
Tagebuch + Fotos:
Dokumentiere deine Rides mit einem kleinen Tagebuch oder Kalendereintrag und Fotos. Wieso? Es hilft dir, dich an weniger guten Tagen zu motivieren. Ein Blick an die vorherigen Tagen erinnert dich daran, was du bereits geschafft hast und wie du dich gefühlt hast. Am Ende der Challenge hast du genug Material zusammen welches du dir ansehen kannst um eventuell ein nettes Fotoalbum zu gestalten.
Kilometerrechner
Mit dem Kilometerrechner möchte ich vorallem eines bezwecken – ein Countdown, der dir aufzeigt, wie viele Kilometer dir noch bevorstehen. Entweder zu schreibst es direkt in deinen Kalender, auf ein Blatt Papier oder teilst es mit deinen Freunden über deine Pinnwand. Ich habe das auch immer gemacht. Kilometerstandt 245 km – 255 km to go! Man sieht einfach den Progress der letzten Tage viel besser 🙂
Gewand:
Ein großer Faktor an dem Challenge scheitern könnte oder deine Rides einfach keinen Spaß machen – kalte Hände oder kalte Zehen sind nicht lustig und machen deine Rides zur Qual. Daher als kleiner Tipp: Versuche davor schon ein paar Fahrten bei kühleren Temperaturen zu absolvieren. Hier kannst du noch probieren, wie du dich am besten warm hältst. Denn bei der Festive 500 die Fahrten aus diesem Grund immer abbrechen zu müssen, kann auf Dauer nicht gut gehen.
Meine Daten der Festive 500 2017:
Tag 1: 87,3 Kilometer; 640 Höhenmeter; 3:10:18; 27,5km/h Schnitt
Tag 2: 55,5 Kilometer; 493 Höhenmeter; 2:04:56; 26,7km/h Schnitt
Tag 3: 30,4 Kilometer; 150 Höhenmeter; 1:11:59; 25,4km/h Schnitt
Tag 4: 87,7 Kilometer; 534 Höhenmeter; 3:27:35; 25,3km/h Schnitt
Tag 5: 58,2 Kilometer; 547 Höhenmeter; 2:23:18; 24,4km/h Schnitt
Tag 6: 61,9 Kilometer; 539 Höhenmeter; 2:35:20; 23,9km/h Schnitt
Tag 7: 53,9 Kilometer; 394 Höhenmeter; 2:00:16; 26,9km/h Schnitt
Tag 8: 129,9 Kilometer; 701 Höhenmeter; 4:34:26; 28,4km/h Schnitt
Gesamt: 564,8 Kilometer; 3998 Höhenmeter; 21:46:13;
Schnitt: 70,6 Kilometer/Tag; 499,75 Höhenmeter/Tag; 2:45:00/Tag, 26,1km/h Schnitt/Tag
Am letzten Tag hätte es die 130 Kilometer eigentlich gar nicht mehr gebraucht! 65 Kilometer hätten hier gereicht, aber wie ihr seht, ist in der richtigen Gesellschaft auch am letzten Tag noch einiges drinnen! Für meinen Kopf war es sicherlich einfacher zu wissen, dass 65 Kilometer reichen würden. Ich hoffe meine Checklist hilft euch ein wenig und ihr traut euch jetzt auch an die Raphe Festive 500 ran! Falls ihr weitere Tipps habt, immer her damit!
Euer Andy.