Radrennbahn – Back to the roots

Ferry Dusika Stadion, Radrennbahn, Rennradblog, Holzbahn, Bahn, Patrick Konrad

Lang, lang ist her. Vor etwa 12 Jahren begann ich auf der Bahn mit dem Radsport. Die Rede ist vom Ferry-Dusika Stadion – die Radrennbahn in Wien. Viele Erinnerungen gehen mir durch den Kopf wenn ich an damals denke. Vieles hat sich geändert, aber doch ist alles gleich. Man fährt noch immer dieselben Links-Kurven wie früher, das Holz ist immer noch das gleiche wie damals, nur mit noch mehr Kerben im Holz. Eines hat sich stark verändert und zwar die Anzahl an Radlern die Runde um Runde drehen. Früher waren es doch meist deutlich weniger und hauptsächlich reine „Lizenzfahrer“ unterwegs. Heute nutzen viele Hobby-Sportler die Radrennbahn um Kondition und Fitness über den Winter beizubehalten. Man kann schon sagen – Bahnfahren ist modern!

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Throwback – Das erste Mal auf der Radrennbahn im Jahr 2006

Es war mein erstes Training mit dem Radverein und dieses fand gleich mal auf der Holzbahn statt. Ein komisches Gefühl, die steilen Holzwände das erste Mal zu sehen. Vorallem zu wissen, man darf da gleich selbst darüber brettern. Zum Glück war ich an diesem Tag nicht der Einzige der den ersten Versuch auf der Bahn gestartet hat. Zusammen mit Patrick Konrad stand ich da und lies mir erklären, wie man sich am besten an die steilen Wände heran tastet. Da standen wir, das erste Mal auf der Holzbahn. Klein, ohne Erfahrung, aber wir waren mit riesen Freude bei der Sache. Erstmal drehten wir glaube ich eine halbe Stunde bis Stunde in der Auslaufzone unsere Runden um uns an das Rad – ohne Freilauf (Ewigtretter) – zu gewöhnen. Wir wurden immer schneller und kamen immer näher an die Holzbahn, bis es dann endlich so weit war und wir uns auf die steile Holzbahn wagten. Ein sehr seltsames und wackliges Gefühl war das, soweit ich mich erinneren kann. Das Gefühl wurde aber von Runde zu Runde besser und schon wagten wir uns auf die blaue Linie hinauf. Das sollte noch viele Male so passieren.

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12 Jahre später – back to the wood

Lange habe ich darüber geredet, endlich mal wieder auf die Bahn fahren zu wollen. Nie hatte ich wirklich Zeit dafür. Am Dienstag war es dann endlich so weit. Ein Freund borgte mir sein Bahnrad und so konnte ich wieder auf die Bahn. Den ganzen Tag war ich schon leicht nervös vor Vorfreunde, endlich mal wieder auf die Holzbahn zu können. Erinnerungen wurden wach. Am selben Tag rief mich dann auch Patrick an, dass er auf die Bahn kommen würden. Was für ein Zufall! Schon cool, wenn man zurück auf die Bahn kommt und mit demselben Typen wieder ein paar Runden drehen soll. Patrick hat seinen Traum von damals erfüllt, er ist mittlerweile professioneller Rennfahrer bei Bora-Hansgrohe und ich, Hobbyist, ich schreibe über das Rad fahren, weil es mir wieder eine unglaubiche Freude bereitet. Ausgerechnet am Dienstag waren so viele Leute auf der Bahn, die ich von früher kannte. Sogar unser Vereinsobmann war dort und trainierte, wie früher, den Nachwuchs. Es war ein tolles Gefühl all die Leute zu sehen. Alles fühlte sich so vertraut an, als wäre keine Zeit dazwischen vergangen.

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Ich konnte es kaum abwarten endlich hoch zu fahren. Schuhe und Helm geschnappt und los ging’s. Zuerst ein paar Runden im Flachen gerollt, kurzer Blick über die rechte Schulter und schon ging es auf der schwarzen Linie in die Steilkurve. Seltsames Gefühl nach so vielen Jahren wieder die berüchtigte Steilkurve zu fahren. Ich versuchte mich eine Stunde lang einzugewöhnen um später eventuell auf die blaue Linie zu fahren. Noch war ich skeptisch, bis mich dann Patrick dazu überreden konnte mit ihm gemeinsam die Runden oben zu drehen. Anfangs noch ungewohnt und ängstlich kollidierte ich beinahe bei meinem Höhenflug mit Jan haha

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Der Flow hat mich in seine Bahn gezogen

Nach dem anfänglichen Gewackle, kam dann wieder die Routine. Von Runde zu Runde bekam ich ein immer besseres Gefühl für die Schrägfahrt. Nach ein paar Runden, konnte ich dann ein gleichmäßiges Tempo fahren und machte mir keine Sorgen mehr abzurutschen. Anfangs wurde ich in den Kurven immer ein wenig schneller, da ich ständig das Gefühl hatte, ich würde gleich wegrutschen. Aber ein nettes Pläuschen über alte Zeiten machte es mir einfacher die Gedanken und Ängste wegzulassen und so kam dann auch der Flow wieder zurück.

Nach 2,5 Stunden war dann Schluss, die Zeit verging wie im Flug. Gerade hatte ich mich wieder wohlgefühlt, war es schon wieder vorbei. Womöglich war es nicht das letzte Mal. Ich hoffe, dass ich noch mal die Zeit und Chance habe, wieder auf die Bahn zu fahren, vielleicht auch mal mit Tini 😛 Da braucht es aber noch Einiges an Überzeugungsarbeit.

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Euer Andy