Sonntagsrunde nach Forchtenstein

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Man was war das für ein Radwochenende! Wetter top, Radrouten top, Motivation top. Wie ihr vielleicht bereits bei Tinis Jubiläumsbeitrag gelesen habt, haben wir bei einer toll organisierten Rad-Ausfahrt des RC Neufeld mitgemacht.

Eigentlich wollten wir daher den Sonntag ruhiger angehen, jedoch waren wir beide zu motiviert und hatten während dem Frühstück nichts anderes im Kopf, als welche Runde wir noch fahren könnten. Ich wollte ja schon seit Beginn des Sommers endlich mal wieder den langen Anstieg nach Forchtenstein auf die Rosalia hochstrampeln, also schlug ich diese Runde vor. Tini war im ersten Moment nicht so begeistert, da sie von Erzählungen gehört hatte, dass dieser Anstieg lang & quälend sein soll und ihre längste Steigung war bis jetzt gerademal 4 – 5 Kilometer lang! Nach gutem Zureden der mit Hilfe meiner Mama konnte ich sie dann doch davon überzeugen der Runde eine Chance zu geben. Der Deal war – Pausen nach Belieben und Tempovorgaben kommen von Tina. Nun stand einer erneuten 70 Kilometer-Ausfahrt also nichts mehr im Weg.

Nach dem herzhaften Frühstück schmissen wir uns hoch motiviert in unser Rennradgewand, bereiten uns unsere Trinkflaschen und Energieriegel vor und schwingten uns auf die Räder. Das Wetter war optimal, nicht zu heiß und während des Fahrens fuhr eine kühle Brise durchs Trikot.

Ich fuhr wie immer vor Tini, damit diese den Windschatten genießen konnte und die Anstrengung relativ ausgeglichen war. So radelten wir teils mit Rückenwind aber hauptsächlich starkem Seitenwind in Richtung Mattersburg auf der Landstraße. Von den Autofahrern, die es an einem Sonntag relativ eilig hatten, ließen wir uns nicht irritieren und fuhren fleißig weiter bis wir endlich in Mattersburg angekommen sind. Vorbei am Stadion durchquerten wir Mattersburg und bogen in Richtung Forchtenstein ab. Gleich nach der Ortschaft geht es stets leicht bergauf, das Ende war uns also noch sehr fern. Es war nicht all zu steil aber es ging eben doch stetig bergauf, sodass ich Tini teilweise hinter mir schon schnaufen hörte 😉

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Blick auf die Burg Forchtenstein

In Forchtenstein angekommen war unser Blick stets auf die Burg gerichtet die uns von oben im Auge hatte. Wie ihr auf dem Foto erkennen könnt – ein wahrer Traumausblick. Das gab uns nochmal einen Motivationsschub und Tini hängte sich (für ihre Verhältnisse) voll ins Zeug und schaltete auf den Vor-Vor-letzten Gang. Ich war erstaunt wie zügig sie hinter mir bergauf fuhr, mucksmäuschenstill war sie, also komplett konzentriert. Sie fühlte sich anscheinend sehr gut und wollte den Berg ohne Pause bezwingen, die kleine Ehrgeizlerin. Als wir am Schloss vorbei fuhren, fragte ich trotzdem ob wir vielleicht noch auf ein Getränk stehen bleiben möchten, so wie wir das immer gerne machen. Doch Tini verneinte, sie hatte ihren Rhythmus gefunden und fuhr an mir vorbei, eine klare Antwort für mich. Wir radelten brav bergauf und zwischendurch fragte mich Tini klassischer Weise wie weit wir es denn noch hätten. Da hatten wir gerade 3/4 der Serpentinen geschafft. Darum steckte Tini nochmal all ihre Kraft in die letzten 2 Kilometer. Kurz vor dem Ziel motivierte ich sie ein letztes Mal, dass wir es doch gleich geschafft hätten und da sprintete sie auch schon los.

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Serpentinen Rosalia

Ein paar Wiegetritte weiter kamen wir endlich am Top an und Tini hatte es geschafft bzw. war geschafft. Ich war wirklich total stolz darauf, dass sie die ganzen 12 Kilometer (von Beginn der Steigung kurz nach Mattersburg gerechnet) ohne eine einzige Pause durchgefahren ist. Es war eine sehr schöne Ausfahrt. Durch die Schatten der Bäume war es angenehm kühl und es duftete nach feuchtem Gras und Wald. Wir hörten die Vögel zwitschern und nur ab und an kamen uns Autos entgegen. Idylle pur. Die Rosalia bietet wirklich sagenhafte Strecken für eine Radausfahrt.

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Rosalia geschafft

Ich denke dieses Foto muss ich nicht näher beschreiben. Die nächstmögliche Sitzgelegenheit hatte Tini blitzschnell für sich beschlagnahmt, haha.

Kleine Nebenbemerkung, falls ihr euch fragt wieso es diesmal keine Fotos von mir gibt, aber Tini war wie man sieht, bei dieser Radtour komplett mit sich selbst beschäftigt haha 🙂 Sie hatte nicht einmal den Arm von ihrem Lenker gehoben, außer um die Trinkflasche aus der Halterung zu ziehen. Da war keine Zeit für Fotoshootings.

Nach einer kleinen Stärkung für Tini ging es dann mit bis zu 85 Sachen die Serpentinen hinab in Richtung Wiener Neustadt. Unten angekommen hatten wir leider bis nach Hause mit starken Gegenwind zu kämpfen. Das war wirklich nicht mehr lustig. Uns beiden steckte noch der gestrige Tag in den Knochen und jetzt so ein zacher Wind, das war wirklich ein Nachteil. Wir kämpften uns tapfer voran, doch mussten noch über ein zwei kleine Hupferl in Richtung nach Hause. Gezeichnet vom Gegenwind waren die beiden Steigungen in Richtung Zillingtal und Steinbrunn – wir beide mussten wirklich kämpfen und freuten uns über jede kurze Abfahrt, bei der sich unsere Beine erholen durften. Zwischendurch mussten wir immer wieder an die Tour de France denken und daran, was die Sportler dort leisteten und wir waren entkräftet von 900 Höhenmetern.

Zum Glück kam dann auf der letzten Geraden der Wind nicht mehr von vorne. Vom Rückenwind getrieben rollten wir dann noch relativ flott die letzten 5 Kilometer nach Hause, wo uns bereits das Pool und ein köstliches Mittagessen (von Tinis Mama gekocht), freudig erwarteten. Mit einem vollen Bauch konnten wir nun endlich das super Wochenende ausklingen lassen, das hatten wir uns und vorallem Tini, wirklich verdient. Euch eine schöne Woche.

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Kartenübersicht Forchtensteinrunde