Giro 2017: Was uns bleibt sind..

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…ein Stempel am Handrücken und Erinnerungen vom Giro de Italia 2017 die wir so schnell nicht wieder vergessen werden. Andy und ich hatten uns spontan dazu entschieden zu den finalen Etappen des Giro 2017 zu fahren und bereuen nichts (außer vielleicht die „Pizzeria“ am ersten Abend in Mailand haha). Es war ein wirklich tolles Erlebnis, auch wenn man am Fernseher mehr von einer ganzen Stage hat, so ist das Gefühl mitten drin zu sein einfach unbeschreiblich schön.

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Wir hatten uns am Freitag gemeinsam mit Freunden, die schon einen Tag länger dem Giro hinterher fuhren, in Vazzola stationiert. Da waren wir bereits happy unser Auto zwischen zwei Katusha Teamfahrzeuge parken zu dürfen. Am Samstag wollten wir uns nämlich den Anstieg auf den Monte Grappa live ansehen. Diesmal nahm der Giro 2017 nämlich die Auffahrt von Caupo mit rund 28,6 Kilometern Steigung und 1591 Höhenmetern.

Giro 2017 – Impressionen

Monte Grappa – Stage 20

Bereits früh am Morgen hatten wir uns gemeinsam mit den Autos am Weg zum Monte Grappa gemacht. Ein Freund aus der Gruppe hatte sich extra sein Rennrad mitgenommen und machte sich so per Rad auf den Weg. Es war eine ewig lange Autofahrt. Wir kamen so um die frühe Mittagszeit in Caupo an, wo bereits die Straßen gesperrt waren und sich unzählige Radfahrer und Fußgeher auf den Weg zur Spitze machten. Nachdem wir der Polizei erklärt hatten, dass wir uns den Giro ansehen möchten und uns auch brav an den Rand parken würden, gaben sie uns das Go und wir konnten glücklicher Weise noch mit dem Auto nach oben fahren. Thank God. 28 Kilometer nach oben hatschen – das hätte sich sicher um Stunden gehandelt haha

… mit Vorsicht nach oben

Wir hatten uns irgendwo im zweiten Drittel des Anstiegs positioniert und konnten das Antreffen der Spitzengruppe und aller Österreicher kaum abwarten.Wir hatten einen tollen Ausblick über einige Serpentinen – so erhofften wir uns etwas „mehr“ vom Rennen zu haben und der Plan ging auf. Als wir den Helikopter über den Bäumen fliegen sahen, wussten wir – es ist so weit. Die Spitzengruppe war in der ersten Kehre zu sehen und die Leute jubelten vor Freude. Ich positionierte mich (natürlich) mit der Kamera an der Seite der Straße und wartete darauf, dass sie um die Ecke bogen. Kaum gesichtet schossen sie in einem Höllentempo an mir vorbei und 5 Sekunden später waren sie auch schon verschwunden.

… OMG – die Verfolgergruppe ist am Weg

Jetzt wurde es für uns spannend. Wir hatten die Hoffnung dass Patrick Konrad in der Verfolgergruppe wäre und standen ganz angespannt am Straßenrand mit Blick auf die unterste Kehre und tatsächlich – er war mittendrin. Gemeinsam brüllten wir Patrick’s Namen in seine Richtung, Chris rannte in der Österreichflagge gehüllt neben ihm her und auch Andy brüllte ihn von der Seite an, um ihn zu motivieren. Ich schmiss die Nerven und konnte mich nicht mehr aufs Filmen konzentrieren, sondern nur noch darauf ihn anzufeuern. Ich kreischte in die Kamera (wie ihr sicherlich unschwer auf meiner Aufnahme hören könnt). Es war komplett emotional und wir waren alle extrem glücklich ihn in diesem Höllentempo raufradeln zu sehen – mitten in der Verfolgergruppe! So stoak!

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… das Hauptfeld rollt vorbei

Anschließend kamen im Hauptfeld dann noch die restlichen Bora Teammitglieder, aus österreichischer Sicht waren das Lukas Pöstlberger und Gregor Mühlberger. Sie schossen ebenso im Hauptfeld an uns vorbei und aus die Maus. Der Schlusswagen symbolisierte uns, dass alle Fahrer an uns vorbeigerauscht waren und so lösten sich die Menschenansammlungen in Richtung Fahrrad oder Auto auf. Wir warteten gut 40 Minuten bis der größte Trubel den Berg verlassen hatte und machten uns auf in Richtig „Top of the mountain“. Das war eine große Herausforderung, denn viele Autos fuhren noch immer in die Gegenrichtung den Berg hinab.

Denn …

die Kehren waren extrem eng und ich war die wohl nervöste Beifahrerin ever. Wir waren nämlich im Auto meiner Eltern unterwegs und ich wollte auf keinen Fall irgendeinen Schaden riskieren. An Andy’s Auto wäre mir das ja wohl egal gewesen 😛 nein, Scherz beiseite. Es war wirklich extrem eng. Genau in der schmalsten Kehre kam uns eine Kollonne entgegen, allen voran natürlich ein fetter Wohnwagen, der sich in die Kurve schmiss. So standen wir im Stau vorne und hinten Autos und das Ganze auch noch bergauf. Wir waren alle schrecklich angespannt, da der Wohnwagen keinen Anschein erregte zurückzuschieben. Also mussten wir uns zurückrollen lassen. Hinter uns wurde lautstark auf italienisch geschimpft und gehupt. Es war der reinste Horror. Zwischendurch rasten immer wieder Radfahrer durch die Auto’s und pöbelten ebenso. Irgendwann war das zum Glück geschafft und wir erreichten den Gipfel des Monte Grappa. Es war wahnsinnig schön dort oben. Wir parkten uns ein und suchten das nächste Zelt, welches den Giro übertrug. Es waren nur noch 7KM bis ins Ziel und Patrick rollte schließlich als 12. ins Ziel und wir jubelten in Mitten von anderen Nationen.

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Final Stage of Giro 2017: Milano

Mailand. Wahnsinnig schöne Stadt. Irre teuer, aber echt nett. Kaum jemand spricht englisch – das ist echt seltsam, wenn die Leute dich ansehen, wie wenn du von einer anderen Welt wärst nur weil du englisch sprichst. haha

Der Zieleinlauf sah schon einmal echt stark aus. Das Ziel der diesjährigen Tour bzw. der letzten Etappe, befand sich nebem dem Mailänder Dom. Ein echtes Spektakel eben, aber wir waren nicht die Einzigen, die sich die final Stage vor Ort ansehen wollten. Also beschlossen wir uns die Starts der Österreicher auf einer Video-Wall anzusehen und verfolgten jeweils die ersten Meter. Um alle im Ziel begrüßen zu können, liefen wir nach dem Start von Patrick direkt in den Zielauslauf, wo viele von den Fahrern stehen blieben und Autogramme gaben. Zum Glück erhaschten wir dann noch einen freien Platz neben netten italienischen alten Damen. Wir riefen und winkten Patrick und andere Profis zu uns und plauschten, machten Fotos und waren einfach happy sie anzutreffen. Was für ein Erlebnis – so nah an den Radprofis dran zu sein und in die erleichterten Gesichter zu blicken, dass sie nun 3 Wochen voller Rennen endlich hinter sich hatten.

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Einige 100 Meter die Straße runter standen dann alle Teambusse sowie Mechaniker Trucks um die Fahrer einzusammeln. Viele Fahrer trafen dort auf Ihre Familie, Kinder sowie Freunde, was eine sehr schöne Atmosphäre gab. Immer mehr Busse machten sich auf den Heimweg und wir beobachteten das Treiben vom Park aus. Auch wir begaben uns dann auf den Weg zu den Tracks um die letzten Emotionen einzufangen und noch ein Selfie zu ergattern wie z.B.: mit Matt Stephens von GCN Was für ein netter Typ – Andy war hin und weg 🙂

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…den Abend ausklingen lassen

Nach einem sehr packendem Finale, mit vielen emotionalen Momenten, begaben wir uns noch mit den österreischen Bora-Fahrern auf einen lustigen Abend in Mailand. Es gab Pizza, Pasta und viiiel Gelato. Zum Abschluss gingen wir noch bis zwei Uhr in einem Club um noch zu feiern, bis wir halb tot ins Bett fielen, während die Fahrer und Giro-Teilnehmer erst so richtig loslegten. Die einen weniger die anderen dafür umso mehr 😉

Wir tragen die Eindrücke der Tage für immer in unseren Herzen – es war wirklich fantastisch und anstrengend! Eure Tini und euer Andy